Notre-Dame von Chartres – eine Kathedrale voller Mystik

Vor einer Woche genau, sind wir um diese Zeit nach Chartres gefahren. Noch immer bin ich all die Eindrücke was wir erlebt haben am in mich hineinfliessen lassen. Ich weiss heute, dass es mir nur ansatzweise gelingen wird, dieses Erlebnis zu beschreiben, aber ich werde versuchen Euch einen Eindruck davon zu vermitteln. Es war Mystik pur, Erfahrung intensiv und Faszination hoch 2. Begleitet von einer wunderbaren irdischen Freundin und einer Seelenführerin mit ‘Engelsgeduld’. Immer noch etwas benommen von der starken Energie der Notre-Dame in Paris sitze ich also im Zug und lasse die Landschaft an mir vorbei ziehen. Die Eindrücke des Morgens lassen wir noch einmal Revue passieren und dann sind wir angekommen in Chartres. Wir stehen vor dem Bahnhof und überlegen gerade in welcher Himmelrichtung unser Hotel gelegen ist, springt es uns auch schon ins Auge und steht vis à vis vom Bahnhofsplatz vor uns. Froh nicht lange suchen zu müssen, überqueren wir den Platz mit seinen Bushaltestellen und erkennen bereits die Notre-Dame von weitem an ihren Türmen. Und welcher Bus sehe ich als erstes und fährt an mir vorbei, der Bus der ins Madeleine Quartiert fährt. Danke für den lieben Gruss und das schöne Willkommenszeichen liebe Maria Magdalena. Ich grinse Mona an und wir laufen lachend zum Hotel. Schnuckelig, grad neu renoviert, sauber ist unser Zimmer mit einem Minibad mit super Dusche ausgestattet. Los geht’s! Heute wollen wir der Kathedrale einen Besuch abstatten und uns einen Überblick erschaffen. Wir laufen ins Altstadtzentrum durch kleine Gassen zur Kathedrale und dann steht sie urplötzlich in ihrer vollen Grösse vor uns. Der Vorplatz erscheint einem fast zu klein für diese grosse Kirche. Was für ein Anblick!!! Ich werde ganz ehrfürchtig und sage Mona, dass ich zuerst mal einen Kaffee brauche und die Kathedrale danach umlaufen möchte. Ich merke, wenn ich jetzt zu schnell in diesen wahren Kraftort mit seinen Mysterien eintauche, kann ich es nicht richtig aufnehmen. Also lassen wir uns Zeit und der Zitronenkuchen war wirklich lecker zum Kaffee!!! Wir umrunden danach die Kirche und lassen uns Zeit die riesigen Portale auf uns wirken zu lassen. Imposant steht sie da aber die Energie ist fein ruhig und sakral. Nun sind wir bereit und betreten Notre-Dame de Chartres das erste Mal. Wau ist sie gross und hoch!!! Leider sind die Renovationsarbeiten noch nicht abgeschlossen im Innern, aber der erste Eindruck ist doch sehr beeindruckend. Mich zieht es als erstes zum Maria Magdalena Fenster, welches grad beim Eingang an der rechten Seite das 2. ist – nach Johannes dem Evangelisten. Was für ein schönes Fenster vom Leben der Maria Magdalena. Es ist der einzige Ort wo ihr ganzes Leben und was man überhaupt weiss, aufgezeichnet hat. Sinnigerweise hat es einen kleinen Bank vor diesem Fenster und wir setzen uns hin und kommen an. Die Kirche ist, wie immer bei der Bezeichnung Notre-Dame, offiziell der Mutter Maria gewidmet. In eindrücklicher Weise wird ihr Leben auf mehreren Arten wie Fenster, Skulpturen, Reliefs etc. dargestellt. Mutter Maria ist sehr präsent an diesem Ort und sie gibt mir zu verstehen, dass es sehr vielen Menschen Heilung, Trost und Segen gibt, hier diesen Ort als Gedenkstätte an sie (Mutter Maria) zu haben. Wir werden am 2. Tag bei Ihrem Altar eine Kerze anzünden. Besonders eindrücklich sind die bunten Glasfenster der Kathedrale – 3 grosse rosettenförmige Glasfenster bei den grossen Portalen und zusätzlich 173 farbenprächtige hohe Glasfenster, welche verschiedenste Geschichten eindrücklich erzählen.

Aber ich merke schnell, dass dieser Ort nicht einfach eine Kathedrale des heutigen Christentums ist und wie die Geschichte auch erzählt war an diesem Ort die ‘Schule von Chartres’. Bis ins 5. Jahrhundert lassen sich Ansätze zurückverfolgen. Wenn man sich mit der Geschichte der Kathedrale zu ihrer Entstehung und Bauweise anfängt zu beschäftigen, stösst man auf eine immense Tiefe. (Auszug aus dem Wikipedia Eintrag: In Chartres verband man philosophische mit literarischen Interessen. Prägend war der gemeinsame Platonismus, der – da man von Platons Werken nur den Timaios kannte – speziell auf dem Gebiet der Mathematik und Naturlehre zur Geltung kam. Besonderen Anklang fand Platons Konzept einer Weltseele als kosmologisches Prinzip. Neben dem hochwertigen Unterricht bot der einzigartige Reichtum der Bibliothek hervorragende Voraussetzungen für die Bildungsbemühungen der Schüler. Unterrichtsfächer waren wie auch anderswo die Sieben Freien Künste (Artes liberales): Das Trivium bildeten Grammatik, Rhetorik und Dialektik, das Quadrivium bildeten Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie; eine Besonderheit von Chartres war das relativ große Gewicht, das auf die Artes gelegt wurde, und die Gründlichkeit, mit der man sie studierte. Eine wichtige Rolle spielte die Kommentierung des Timaios; in Logik und Sprachphilosophie machte sich der Einfluss des Aristoteles geltend). Ich will und kann gar nicht auf diese Tiefe der Schule und der Kathedrale hier eingehen, aber die Energie welche an diesem Ort ausgestrahlt wird, ist immens und gibt mir das Gefühl von tiefgründigen Erfahrungen fürs Leben, welche hier gemacht werden dürfen.

Was für ein Ort!!! Gut haben wir noch fast den ganzen morgigen Tag Zeit, um uns unseren Erfahrungen zu widmen, denn morgen ist ein ganz besonderer Tag in Chartres. Jeden Freitag wird das Labyrinth, welches 12 Meter im Durchmesser hat und 261,50 m Laufweg ins Zentrum misst, von allen Stühlen befreit, damit es als meditativer Weg begehen werden kann. Dieses Labyrinth ist in seiner Machart und Entstehung etwas einzigartiges auf dieser Welt. Seine Bedeutung wurde erst vor ca. 20 Jahren wieder entdeckt. Wir entscheiden uns noch etwas in der Altstadt von Chartres zu bummeln und die Läden unsicher zu machen. Am Abend werden wir noch mit dem Lichterfest von Chartres überrascht – seht selber was für spezielle Bilder es von der Notre-Dame gegeben hat.

Schon bald werde ich Euch den Freitag erzählen. Mit dem Weg ins Labyrinth und wieder zurück. Und es wäre nicht eine Reise mit Maria Magdalena, wenn nicht noch eine grosse Überraschung zu berichten wäre. :-).

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(Copyright der Bilder bei B. Witschi und M. Schéda)

2 Comments

  • Claudine
    Posted 16. Oktober 2014 20:03 0Likes

    Danke für den schönen bericht

    • SingulART - Barbara Witschi
      Posted 16. Oktober 2014 23:59 0Likes

      Gern geschehen!

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