Sidonius – die andere Sichtweise

Nun sind wir schon ein paar Tage hier in der Provence auf den Wegen von Maria Magdalena und ihren Begleitern. Bernhard und ich geniessen die gemeinsame Zeit hier in diesem wunderschönen Teil von Frankreich. Frische Kräuter, Lavendelduft und feines Essen. Einfach herrlich. Und da wir ja in Saint-Maximin-de-Saint-Baume sind, besuchen wir heute, Mittwoch, auch die grosse Basilika inklusive der Krypta. Nach dem Besuch an diesem Eindrücklichen Ort, hatte mein Schatz Bernhard das Bedürfnis seine Gedanken aufzuschreiben. Deshalb nun hier seine Sicht:

Da sitzen wir nun in einer Bar in Saint-Maximin-de-Saint-Baume. Mein Schatz Barbara und ich gönnen uns ein paar Tage in der Provence.  Hier in dieser Stadt ist die Grosse Basilika, wo angeblich die sterblichen Überreste von Maria Magdalena gefunden wurden und auch verehrt werden. Nun sitze ich also hier an der Sonne mit einem Glas Rosé und denke über den Tag und vor allem über den Besuch in der Basilika und der Krypta nach:

In dieser Krypta ist angeblich der Sarkophag von Maria Magdalena im 14Jh gefunden worden. Ein Schädel wird als heilige Reliquie verehrt, und ist dort auch wirklich zu sehen. Ob dieser tatsächlich von Maria Magdalena ist weiss ich nicht. Aber die Energie von ihr ist jedenfalls sehr präsent. Daneben gibts in dieser Krypta auch noch andere Sarkophage. Einer davon ist der vom Heiligen Sidonius. Dieser wurde von Jesus geheilt. Er war Blind und ihm wurde laut Überlieferung das Augenlicht von Jesus wieder geschenkt. Er steht sozusagen für den anderen Sichtweise/Blickwinkel, oder die Dinge mal andersherum zu sehen. Und als mir mein Schatz Barbara dies erklärte, musste ich lächeln. Denn ich hate das Gefühl, dass dies gut zu Maria Magdalena passt. Denn, haben wir diese Frau nicht tausende von Jahren falsch gesehen? Und wieso wird hier in dieser Kirche ein Totenschädel als heilige Reliquie verehrt? So wie in vielen anderen Kirchen auch Knochen oder andere persönliche Gegenstände von Heiligen verehrt werden. Ist das nicht eigentlich etwas sonderbar?  Oder etwa nicht? Alles andere als die fromme Gottesgläubigkeit die man von der katholischen Kirche doch erwartet?

Nun ja. Jetzt sitzen wir also hier beim Rosé an der Sonne und denken über diesen Tag nach. Dabei entdecke ich die zwei Männer an einem Tisch vor mir. Offensichtlich zwei Motorradfahrer. Beide schwarz angezogen und mit Lederjacken über den Stuhllehnen. Etwas weiter daneben stehen zwei Motorräder. Zwei Harley Davidsons. Und zwar nicht billige, sondern doch eher teurere. Das eine wunderschön, mit viel Chrom und glänzend und das andere ganz schwarz und eher rockig und dreckig. Ich betrachte wieder die beiden Männer am Tisch vor mir. Einer davon sehr gepflegt und mit einer zweifarbigen tollen Jacke und der andere mit Bart, langen Haaren und eine schwarze Lederjacke. OK denke ich mir das passt. Einmal gepflegt, einmal rockig.
Etwas später stehen die beiden auf, ziehen ihre Jacken an und gehen zu ihren Bikes. Und…… ich staune! Nachdem sie sich sehr herzlich und mit einem Bruderkuss voneinander verabschiedet haben, gehen beide zu ihren Maschinen. Aber der Gepflegte zum rockigen und dreckigen Bike, und der Rockertyp mit Bart zum topgepflegten, chromgänzenden Motorrad! Überhaupt nicht so, wie ich vorhin gedacht habe. Und ihre Verabschiedung voneinander war so herzlich und überhaupt nicht wie man es von harten Bikern erwarten würde.

Nachdem beide mit ihren Bikes davongebraust sind, kommt mir wieder Sidonius in den Sinn. Einen anderen Sichtweise haben. Die Dinge anders sehen als sie scheinen. Stimmt, oft ist es anders als es offensichtlich auf den ersten Blick scheint. Oft denken wir zuerst mal falsch. Egal ob bei Maria Magdalena oder bei den zwei Bikern.

Genau so ist es ja auch in der Astrologie. Nicht jeder Widder geborene ist ein Kämpfer. Vielleicht ja, aber vielleicht ist er auch ein absolut friedlicher Mensch der es es hasst zu kämpfen. Aber er wird  trotzdem immer irgendwo im Leben gezwungen sich durch zu setzten, obwohl er doch gar nicht will. Ein Zwillinge ist absolut keine Plappertasche und hört lieber zu. Oder eine Jungfrau denkt von sich, dass sie völlig untypisch ist, weil sie immer in einem Chaos lebt und von Ordnung nichts hält? Nun alle diese Typen habe das Thema trotzdem in ihrem Leben. Nur das sie es nicht selbst leben, sondern es wird ihnen vom Aussen trotzdem in ihr Leben gebracht. Der Widder wird zum Kampf gezwungen, der Zwilling hat immer viele Leute um ihn herum, die immer am Reden sind und die Jungfrau wird vielleicht vom Partner, Familie, Arbeit usw. immer irgendwie zur Ordnung gezwungen.

Genau wie dies Sidonius lehren möchte. Es gibt von jedem Thema noch eine andere Sichtweise.

War Maria Magdalena nun eine Heilige und Heilerin oder eine Hure? Welcher der beiden Biker ist nun der wirkliche Rocker? Ist unsere Kirche nun heilig oder okult?

Und sind wir sicher, dass wir selber auch das sind, was wir von uns denken?

Vielleicht sollten wir uns Sidonius etwas mehr in Erinnerung rufen. Vielleicht ist es ja doch etwas anders.

In diesem Sinn, einen lieben Gruss aus dem Süden.

Bernhard

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